Dank Ausgrenzung in Medien: AfD so stark wie nie zuvor

AfD-Parteichefin Alice Weidel kann sich über gute Ergebnisse in den Wahlumfragen freuen. Foto: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons
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Berlin. Die Alternative für Deutschland erlebt seit einiger Zeit einen Höhenflug nach dem anderen in den Umfragen. Anfang 2024 lag sie bei einer Insa-Umfrage zur Bundestagswahl noch bei rund 23 Prozent. Mittlerweile geben noch rund 19 Prozent der Deutschen an, diese wählen zu wollen.

Die meisten Journalisten und politischen Beobachter rätseln nach wie vor über die Ursachen für diesen Anstieg. Presse und Rundfunk berichten schließlich über jeden Skandal und jedes Fettnäpfchen, in das die Partei tritt. Allzu gern kommen auch Politiker anderer Parteien zu Wort, die zu wissen glauben, wie man die AfD wieder „kleinkriegt“.

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Die Strategien reichen von Plänen, die AfD in öffentlichen Debatten stellen zu wollen, wie es derzeit der Thüringische CDU-Landesvorsitzende ankündigt, über die Kriminalisierung von Teilen der Partei als rechtsextrem bis zu Diskussionen über ein mögliches Parteiverbotsverfahren. Journalisten der etablierten Medien greifen dankbar alle negativen Nachrichten zur AfD auf. All das soll den Bürgern den Eindruck vermitteln, die Partei zu wählen sei ein geradezu undemokratischer Akt.

Kaum inhaltliche Berichterstattung über die AfD

Seit Gründung der Partei im Jahr 2013 berichten Presse und Rundfunk jedoch in der Regel überhaupt nicht über inhaltliche Anträge und Redebeiträge der AfD in den Parlamenten. Der Leser und Zuschauer hat fast den Eindruck, die AfD existiere gar nicht in den Parlamenten.

Journalisten ignorieren damit bewusst das Informationsbedürfnis von rund 10 Prozent der Wähler auf Bundesebene und bis zu 27,5 Prozent der Wähler in den ostdeutschen Bundesländern, wenn man bisherige Landtagswahlen zugrunde legt. Das Skandalisieren, Ausgrenzen und Totschweigen der AfD und ihrer Wähler hat Methode und ist der eigentliche Grund, warum die AfD in den Umfragen so stark geworden ist.

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Die mehrheitlich linksgrünen Journalisten lehnen nicht nur die AfD ab, sondern vor allem die Inhalte, für die sie steht. Das betrifft Zurückweisungen an den deutschen Grenzen, Ausländerkriminalität, Abschiebungen und Rückführungen in hoher Zahl, das Streichen von Sozialleistungen für Ausländer, aber auch die Ablehnung der Corona-Zwangsmaßnahmen.

Insbesondere die einseitige Berichterstattung in der Corona-Zeit, in der Impfskeptiker als Schwurbler und Tyrannen diffamiert wurden, ohne kritisch denkende Wissenschaftler und Ärzte zu Wort kommen zu lassen, die Ausgrenzung durch Maßnahmen wie die 2G-Pflicht für den Besuch in Restaurants und Diskotheken und die einseitige Parteinahme von vielen Journalisten zur Debatte über eine Impfpflicht, haben bisherige Gegner zu Sympathisanten der AfD werden lassen.

Indem Presse und Rundfunk die Anliegen dieser Wähler und ihr Informationsbedürfnis ignorieren, haben sie die Bürger direkt in die Arme der AfD getrieben. Wo die klassischen Medien in der Berichterstattung ausfallen, suchen sich die Bürger andere Informationsquellen, meist in Form von AfD-Fanseiten oder ihnen nahestehenden Influencern in sozialen Netzwerken wie Facebook, YouTube, Instagram und TikTok.

Soziale Netzwerke statt professioneller Journalismus

Problematisch daran ist die einseitige, parteiische Bewertung von Ereignissen durch die Partei und die häufig einseitige, aufgeheizte Diskussion in den Kommentarbereichen. Die Follower der AfD-Seiten werden geradezu bombardiert mit der AfD-Propaganda und negativen Nachrichten, ohne jegliche Einordnung durch professionelle Journalisten. Dies trägt mutmaßlich zur Radikalisierung ihrer Anhänger bei.

Die Partei befeuert die Ablehnung der klassischen Medien noch durch die regelmäßige, teils berechtigte, Kritik an den klassischen Medien, wenn etwa vermeintlich zufällig ausgewählte Bürger in ZDF-Straßenumfragen sich im Nachhinein als Grünen-Mitglieder entpuppen. Den AfD-Wählern drängt sich der Eindruck auf, der Presse und dem Rundfunk könne man nicht vertrauen.

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Folglich ist in erster Linie die mediale Ausgrenzung der Partei über 10 Jahre durch Presse und Rundfunk und die vorherrschende Cancel Culture bei ihnen nicht-genehmen Themen wie der Migration, Kritik an den Corona-Maßnahmen und den mRna-Impfstoffen der Grund für den Aufstieg der AfD in den Wahlumfragen. Ob diese Entwicklung umkehrbar ist, ist zu bezweifeln. Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Das Vertrauen in die klassischen Medien und die etablierten Parteien ist erodiert und verloren gegangen.

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