Schülerin abgeführt: AfD blamiert sich im Landtag von MV

Enrico Schult (AfD) befragt Innenminister Christian Pegel (SPD). Foto: Screenshot / YouTube / Debatten Landtag M-V
Weiterempfehlen:

Schwerin. Die AfD hat sich am Donnerstag im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern blamiert. In einer Befragung der Landesregierung kritisierte sie, dass die Polizei in Ribnitz-Damgarten eine Schülerin im laufenden Unterricht aus der Schulklasse holen ließ und eine Gefährderansprache durchgeführt hat, weil sie auf TikTok einen Post veröffentlichte, in der sie die Politik mit Schlümpfen verglichen und das Wort Heimat verwendet haben soll.

Der AfD-Abgeordnete Enrico Schult unterstellte der Polizei daraufhin, unverhältnismäßig agiert zu haben. Sie habe die Schülerin vor den Schülern bloßgestellt. Die Schülerin hätte besser in der Pause durch die Polizei angesprochen werden müssen, so der Abgeordnete. Den Innenminister bat er um eine Bewertung des Vorgangs.

Polizei muss jedem Hinweis nachgehen

Innenminister Christian Pegel (SPD) reagierte auf den Vorwurf verwundert. Die Polizei sei ihrem Auftrag gefolgt, jedem Hinweis nachzugehen, um zu prüfen, ob eine Straftat vorliegt, was nicht der Fall war. Die Schülerin sei auch nicht vor der ganzen Schule bloßgestellt worden, da alle anderen Schüler zum Zeitpunkt der Befragung in den Schulklassen waren.

Die Verhältnismäßigkeit sei gegeben, da die Beamten jedem Hinweis folgen müssen. Die erfolgte Gefährderansprache sei ein normaler Vorgang im Rahmen der Polizeiarbeit, sagte der Innenminister.

Lesen Sie auch: 80 Prozent der Bürger in Meck-Pomm wollen Aufnahmestopp

Die Kritik des AfD-Abgeordneten an den Polizeibeamten ist somit ungerechtfertigt. Kritisieren kann man hingegen Hinweisgeber, die Andersdenkende wegen eines vermeintlich „rechten Posts“ in sozialen Netzwerken bei der Polizei anzeigen, weil diese mutmaßlich ihrer eigenen Weltanschauung widersprechen. Vermutlich schätzen diese Personen das Recht auf Meinungsfreiheit gering und verstehen die verfassungsmäßig garantierten Grundrechte nicht vollständig.

Viele Menschen unterstützen bereits unabhängigen Journalismus. Machen Sie mit:

Lesen Sie auch:

Zur Debatte: Was läuft eigentlich schief in diesem Land?

Ob Kriegsrhetorik, hohe Energiepreise, Gender-Debatten: Bürger, die sich in der bürgerlichen Mitte verorten, müssen dieser Tage viel ertragen.

Kriminalitätsstatistik: Ausländeranteil bei Tatverdächtigen in MV auf 24 Prozent gestiegen

Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger in MV ist 2023 enorm gestiegen. Besonders in einer Stadt in MV fällt der sprunghafte Anstieg auf.

Kommentar: Die Corona-Maßnahmen müssen aufgearbeitet werden

Ein Jahr ist seit dem Ende aller Corona-Maßnahmen vergangen. Eine Aufarbeitung mit unabhängigen Experten ist notwendiger denn je.