MV verschwendet weiter Steuergelder für Online-Marktplatz

Foto: Gomevo/Screenshot
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Schwerin. Die Corona-Maßnahmen haben die Wirtschaft während der Pandemie mit einem Lockdown auf Null heruntergefahren. Alle Geschäfte mussten schließen und hatten plötzlich keine Einnahmen mehr. Damals kam die Landesregierung MV auf die Idee, lokalen Händler zu helfen, indem sie einen Online-Marktplatz namens GoMeVo für die Geschäfte in Mecklenburg-Vorpommern einrichtet.

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Eine Million Euro hat sie laut Nordmagazin seit 2020 dafür verschwendet und an die FiMee GmbH in Stralsund gezahlt. Fakt ist, ein ähnlicher Marktplatz, ein fertiger so genannter eBay-Klon, kann seit rund 10 Jahren bei entsprechenden Agenturen (Beispiel ebiz-Trader) schon für einmalig rund 3500 Euro inklusive Einrichtung erworben werden. Eine Neuentwicklung war somit vollkommen unnötig.

Selbst der Betrieb ist durch die weitgehende Automatisierung der Software mit einer Person machbar. Der Marktplatz würde im Jahr nicht mehr als 50.000 Euro kosten. Mit einem weiteren Servicemitarbeiter und Marketingkosten würden nach eigener Schätzung höchstens 150.000 Euro im Jahr anfallen. Die Landesregierung hat das Geld der Steuerzahler damit zum Fenster hinausgeworfen.

Bund der Steuerzahler MV fordert ersatzlose Einstellung von GoMeVo

Warum aber hat MV für diesen Marktplatz 1 Million Euro an Entwicklungskosten ausgegeben? War eine unzureichende Recherche von Mitarbeitern des verantwortlichen Innenministers Christian Pegel (SPD) die Ursache? Hat die Landesregierung bewusst eine Steuergeldverschwendung in Kauf genommen, um eine lokale Agentur aus MV zu fördern?

Und wieso will die Landesregierung im MV für das Jahr 2024 erneut eine halbe Million Euro zum Weiterbetrieb von GoMeVo bereitstellen? Der Online-Marktplatz hat kaum Nutzer und generiert nur einen äußerst geringen Umsatz. „Gerade mal zwei Dutzend Anbieter sind dort zu finden, die zusammen nur rund 30.000 Klicks pro Jahr und kümmerliche 3.000 Euro Umsatz generieren“, schreibt der NDR.

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Der Bund der Steuerzahler MV fordert seit 2022 die ersatzlose Einstellung von GoMeVo. Die Plattform ist im Schwarzbuch aufgeführt. „So viel Ignoranz seitens des zuständigen Ministeriums lässt uns nahezu sprachlos zurück. Minister Pegel spricht davon, dass man nur durchhalten müsse, um gegen Onlineriesen, wie Amazon, anzukommen. Wäre GoMeVo ein Unternehmen auf dem freien Markt, hätten die Verantwortlichen längst die Reißleine gezogen und das Projekt beerdigt“, sagt BdSt MV-Geschäftsführer Sascha Mummenhoff.

Sinnvoller und wesentlich kostengünstiger wäre es aus Sicht des Autors gewesen, lokalen Händler die Anmeldung bei etablierten Online-Marktplätzen wie Zalando und Otto mit großer Kundschaft zu empfehlen, um Umsatz zu generieren. Noch besser wäre es gewesen, auf nutzlose Maßnahmen wie den Lockdown und 2G-Maßnahmen zu verzichten, da es sich beim Corona-Virus um einen Erreger mit grippeähnlichen Symptomen und sehr geringer Sterblichkeit handelt.

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