Wie aus dem DIVI-Intensivregister hervorgeht, wurden 8.868 Intensivbetten seit April 2020 abgebaut. Nina Meckel, Sprecherin des DIVI-Intensivregisters, erklärte in einem früheren Interview gegenüber BILD, dass der Abbau der Intensivbetten vor allem mit der Verschärfung des Pflege-Schlüssels durch die Politik zu tun habe.
Am 30. April 2020 wurden 19.130 belegte Intensivbetten und 11.924 freie Intensivbetten verzeichnet. Das macht ingesamt 31.054 Betten, die den Intensivstationen zur Verfügung standen. Am 30. November 2021 waren hingegen 19.823 belegte Intensivbetten sowie 2.363 freie Intensivbetten registriert. Das sind in der Summe 22.186 Intensivbetten. Das ergibt ein Minus von 8.868 Betten seit 30. April 2020.
Allgemeinmediziner identifiziert weitere Probleme
Der Allgemeinmediziner Dr. Gunter Frank identifiziert neben dem Personalmangel weitere Probleme. „Wie viel von den 15 Milliarden Ausgleichszahlungen haben die Krankenhäuser verwendet, um gegen den Pflegemangel vorzugehen? […] Wer hat das ganze Geld bekommen? Wo ist das hingewandert? Diese Fragen werden nicht gestellt.“, kritisiert Dr. Frank gegenüber der „Achse des Guten„. Der Arzt wies in einem früheren Interview zudem daraufhin, dass Krankenhäuser einen Anreiz hätten, möglichst viele Patienten als COVID-Fälle auszuweisen, da Kliniken bis zu 9.500 Euro pro COVID-Fall erhalten.
Verschärfung des Pflege-Schlüssels
Der Pflege-Schlüssel wurde zum 1. August 2020 und erneut zum 1. Januar 2021 verschärft. Seitdem darf ein Pfleger nur noch für zwei Betten tagsüber und für drei Betten in der Nacht zuständig sein. Ein weiteres Problem seien Infektionen von Pflegekräften. „Mit dem Start der zweiten Welle fielen Kapazitäten aus, weil sich das Personal mit Corona infiziert hatte oder wie im Herbst üblich anderweitig mal krank war. Die Stationen konnten schlicht nicht mehr besetzt werden“, sagte Nina Meckel, Sprecherin des DIVI-Intensivregisters, der BILD im April 2021. Demnach wurden pro Ausfall im Herbst 2,5 Betten aus der Statistik gestrichen.