
Wiesbaden. Im November lag die Inflation der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat wieder bei 10,0 Prozent. Im Oktober hatte die Inflation mit 10,4 Prozent den höchsten Stand seit 70 Jahren erreicht, so das Statistische Bundesamt. Die Energiepreise sind trotz Entlastungspaketen um 38,7 Prozent gestiegen, die Nahrungsmittel um 21,1 Prozent.
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„Wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Waren neben der Energie. Besonders spürbar für die privaten Haushalte sind die weiter steigenden Preise für Nahrungsmittel“, sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Hohe Preissteigerungen bei Energie und Nahrungsmitteln seien insbesondere eine Folge des Kriegs in der Ukraine, so das Statistische Bundesamt.
Bundesbank-Präsident erwartet Rückgang der Inflation erst 2024
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel gab sich indes zuversichtlich, dass das von der EZB angestrebte Inflationsziel von 2 Prozent wieder erreicht werde. Die Inflation werde allerdings erst im Jahr 2024 wieder „deutlich“ sinken, so Nagel im Interview mit RTL/ntv. Die Leitzins-Erhöhungen der EZB seien zu spät beschlossen worden und würden erst mit einer von Verzögerung von 18 bis 24 Monaten wirken. Im Jahr 2023 geht der Bundesbank-Präsident von einer Inflation von 7 Prozent aus.