Zwei Drittel der Deutschen wollen Vermögenssteuer für Multimillionäre

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Zwei Drittel der Deutschen befürworten laut einer repräsentativen Umfrage eine Jahressteuer von 1 Prozent auf das Gesamtvermögen von Multimillionären, die mehr als 8 Millionen Euro besitzen, um die Corona-Pandemie zu finanzieren und Menschen in Not zu helfen.

Die Umfrage wurde von dem Meinungsforschungsinstitut Glocalities im Auftrag des Netzwerk Steuergerechtigkeit durchgeführt und fand zwischen Februar und März 2021 statt. 66 Prozent der Befragten waren dafür, nur 10 Prozent waren dagegen.

Wähler aller Parteien stimmen dem Vorschlag mehrheitlich zu. Wähler der Grünen (84 Prozent), Linken (78 Prozent) und SPD (77 Prozent) zeigen die größte Zustimmung. Auch Wähler der CDU (63 Prozent), CSU (68 %), FDP (62 %) und AfD (58 %) sind mehrheitlich dafür. Im Koalitionsvertrag der Ampelkoalition wurde keine Vermögenssteuer vereinbart.

Die Organisation „Millionaires for Humanity“ hatte die Umfrage in Auftrag gegeben. Der Verbund aus Multimillionären setzt sich für eine gerechtere Verteilung der Vermögen ein. „Das Ergebnis der Umfrage ist eine klare Botschaft der Öffentlichkeit an die Politik. Um aus der Krise herauszukommen und insgesamt niemanden zurückzulassen, müssen wir den gemeinsam erwirtschaften Wohlstand besser verteilen.“, kommentierte Ralph Suikat, Mitglied von Millionaires for Humanity in Deutschland, die Umfrage.

Mehrere Hilfsorganisationen fordern 99 Prozent-Sondersteuer für Milliardäre

Das reichste Prozent der Bevölkerung besitzt 82 Prozent des weltweiten Vermögens. In Deutschland besitzt das reichste Prozent der Bevölkerung hingegen 35 Prozent des deutschlandweiten Vermögens.

Die Nichtregierungsorganisation Oxfam, das Bündnis Fight Inequality, das Institute for Policy Studies und die Initiative Patriotic Millionaires fordern gar eine einmalige Sondersteuer von 99 Prozent auf Gewinne, die Milliardäre während der Corona-Pandemie erwirtschaftet haben.

Die weltweit rund 2.700 Milliardäre wären trotz einer solchen Sondersteuer noch reicher als vor der Pandemie, erklärte die Organisation Oxfam. „Regierungen lassen es zu, dass eine Handvoll Superreicher obszönen Reichtum anhäuft, während Milliarden Menschen um ihre Existenz kämpfen und keinen Zugang zur rettenden Covid-19-Impfung haben“, kritisierte Oxfam-Entwicklungsfinanzierungsexperte Tobias Hauschild.

Attac forderte einst 80 Prozent Abgabe für Reiche

Die Nichtregierungsorganisation Attac forderte bereits im Jahr 2012 eine einmalige Abgabe von bis zu 80 Prozent ihres Sach- und Geldvermögen für Reiche in Europa. Die Abgabe sollte progressiv gestaffelt sein. Einfache Millionäre würden 20 Prozent ihres Vermögens abgeben, Multi-Milliardäre hingegen 80 Prozent ihres Vermögens. Es wurde mit Einnahmen von etwa 4 Billionen Euro gerechnet.

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