Schwerin. Von diesem Zuschuss hatte sich die Landesregierung wohl mehr versprochen: Erst im Oktober 2022 hatte das Land MV den Zuschuss für Lehramtsreferendare auf über 600 Euro angehoben, wenn diese ihr Referendariat an einer ländlichen Schulen absolvieren. Doch bislang haben sich lediglich vier Referendare an den insgesamt 60 Schulen gemeldet, wie aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht.
Lesen Sie auch: Kinderbuch in MV wirbt für Vielfalt und Nachhaltigkeit
„Über 600 Euro Zusatzverdienst sind für Lehramtsreferendare viel Geld. Wenn sich jedoch an 60 Schulen, für die solcher Zuschuss gewährt würde, nur vier Referendare bewerben, zwei im Schulamtsbezirk Greifswald, zwei in Neubrandenburg, dann zeigt das auf deprimierende Weise, dass nicht mal eine Menge Geld junge Lehramtsanwärter lockt“, sagte der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult.
Schult vermutet, die Referendare würden sich von der gestellten Bedingung zu „eingeengt fühlen“, weil sie sich ebenfalls dazu verpflichten, nach Abschluss des Referendariats drei Jahre lang als Lehrer an der Ausbildungsschule zu bleiben. Es gebe zudem „systembedingte Belastungen“, insbesondere an Regionalschulen, die beseitigt werden müssten.
Lesen Sie auch: Corona-Impfzentren kosteten MV über 45 Millionen Euro
Landesregierung überzeugt von Regelung
Die Landesregierung hat sich in der Antwort auf die Kleine Anfrage der AfD-Fraktion indes zuversichtlich gezeigt, dass der Zuschuss sinnvoll sei. „Hiermit wurde ein Instrument geschaffen, das für Lehrkräftenachwuchs an Regionalen Schulen im ländlichen Raum und in Fächern mit erhöhtem Lehrkräftebedarf Sorge tragen soll. Die Gewinnung von Lehrkräften entlastet jeweils die schon
beschäftigten Lehrkräfte an den Schulen“, heißt es in der Antwort.
Prinzipiell zuschlagfähig seien laut Landesregierung nur solche Stellen, die nicht mit Lehrkräften besetzt sind und daher ausgeschrieben werden müssen. Der Zuschuss sei zudem umfangreich über die Presse, soziale Medien, eine Lehrerwerbekampagne, Beratungsgespräche und das Karriereportal für Lehrer beworben worden.