
Berlin. Sarah Wagenknecht (LINKE) will bis Ende des Jahres entscheiden, ob sie eine eigene Partei gründet. Die Frage nach der Parteigründung steht seit Monaten im Raum. Wahlumfragen bescheinigen einer Wagenknecht-Partei ein Wählerpotenzial von bis zu 24 Prozent.
In ihrem jüngsten Video auf ihrem YouTube-Kanal sagte sie, es brauche eine seriöse Alternative zur AfD, die häufig nur aus Protest gewählt werde, „trotz des rechtsextremen Flügels“. „Da gibt es eben nicht nur die Frau Weidels, da laufen auch die Höckes rum, also auch im Bundestag“, so Wagenknecht.
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Wagenknecht bittet um Geduld bei Entscheidung
Auf die Frage eines Anhängers, warum sie nicht einfach erkläre, ob sie eine Partei gründen wolle, antwortete sie: „Eine Partei kann keine einzelne Person gründen. Eine Partei ist immer ein Gemeinschaftsprojekt. Man braucht ganz viele Köpfe, populäre Köpfe, kreative Köpfe – man braucht loyale Mitstreiter und sowas kann man nicht mal eben so mit einem Fingerschnipsen in die Welt setzen.“
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Doch es gebe laut Wagenknecht einen großen Bedarf nach „einer seriösen Alternative für all die Menschen, die aus gutem Grund jeden Tag entsetzt sind, wie schlecht dieses Land regiert wird. Die das Gefühl haben, dass die Bundesrepublik nicht mehr das Land ist, was sie einmal war und dass sich das dringend ändern muss“.
Mehrere Linke-Abgeordnete erteilen Parteigründung Absage
Viele würden ihr auch sagen, dass sie die AfD wählen würden, wenn keine andere Partei entstehe. Viele Menschen wüssten nicht, wen sie sonst noch wählen sollten. Auch die LINKE würde den Wählern unter der jetzigen Parteiführung kein gutes Angebot mehr machen. Doch neben der Organisation müssten auch die Erfolgsaussichten stimmen. Daher bitte sie ihre Anhänger noch um etwas Zeit.
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Zuletzt hatte „Die Welt“ berichtet, dass mehrere Bundestags-, Europa- und sächsische Landtagsabgeordnete sich öffentlich zur LINKEN bekannten und einer Beteiligung an einer Parteigründung eine Absage erteilt haben.