Landkreis Rostock. Mehr Straftaten, geringere Aufklärungsquote – die Bilanz der Polizei im Landkreis Rostock für das Jahr 2021 ist negativ. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) stieg die Zahl der Straftaten um 4,1 Prozent auf 10.531 erfasste Fälle. Zeitgleich sank die Aufklärungsquote auf 61,2 % und damit erstmals seit 2018 unter den Landesdurchschnitt.
Besonders Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (plus 21,8 Prozent) und Vermögens- und Fälschungsdelikte (plus 26 Prozent) nahmen stark zu. Opfer von sexuellem Missbrauch seien mittlerweile eher bereit, Anzeige zu erstatten, heißt es in dem Bericht der Güstrower Polizeiinspektion. Die technischen Auswertungsmöglichkeiten seien zudem verbessert worden.
Betrugsfälle haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 61 Prozent erhöht und richteten sich häufig gegen ältere Personen. Meist wurde der sogenannte „Enkeltrick“ angewendet, bei dem Betrüger per Anruf oder WhatsApp hohe Geldbeträge erschwindeln. Straftaten wegen Drogenbesitz (minus 8,4 Prozent) und Diebstahl (minus 7,5 Prozent) sanken hingegen.
Der Anteil von nichtdeutschen Tatverdächtigen, die überwiegend aus Syrien, Polen, Rumänien, Afghanistan und der Ukraine stammen, fiel von 13,6 auf 11,9 Prozent.