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Lübtheen/Hagenow. In den Waldbrandgebieten nahe Lübtheen und Hagenow ist die Lage laut Mecklenburg-Vorpommerns Forstminister Till Backhaus weiter schwierig. Die Lage sei grundlegend anders als beim Großbrand 2019. Die Brandlast sei aufgrund des vielen Totholzes aus früheren Bränden weitaus größer, sodass das Feuer mitunter ganze Schneisen überspringe. Rund um die Brandherde entstehe eine große Hitze, die in Kombination mit den wiederkehrenden Winden eine gefährliche Kombination darstellt.
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„Oberstes Ziel ist es, nun noch mehr Wasser in die Fläche zu kriegen und die Ortschaft Volzrade vor den Flammen zu sichern. Ich danke den rund 300 Einsatzkräften aus der Region und freue mich über die Angebote aus anderen Bundesländern, bei Bedarf unterstützend einzugreifen zu wollen“, sagte Backhaus am Dienstag.
Investitionen in Waldbrandbekämpfung
Backhaus betonte, dass seit dem Großbrand 2019 viel investiert wurde, um die Waldbrandprävention und die Brandbekämpfung auf dem Truppenübungsplatz weiter zu verstärken: „Auf dem Gelände sind 15 neue Tiefbrunnen entstanden und Schutzstreifen angelegt worden, um insbesondere die umliegenden Ortschaften zu schützen. Darüber hinaus haben wir das Löschwasserentnahmenetz in der Region modernisiert. Über 100 künstliche Entnahmestellen wurden instandgesetzt. Auch wurden im Rahmen der Landesinitiative Wald neue Gerätschaften zur Bekämpfung von Entstehungsbränden und zur Waldbrandnachsorge beschafft, darunter zwei Löschboxen, die im Westen und Osten des Landes stationiert sind.“
Ein wesentliches Mittel der Waldbrandprävention ist die Waldbrandüberwachungszentrale in Mirow mit ihrem automatisierten kameragestützten System zur Früherkennung von Bränden. Insgesamt 24 Kamerastandorte überwachen rund 332.000 Tausend Hektar Wald und damit 52 Prozent der Gesamtwaldfläche des Landes.
Hauptproblem sind munitionsbelastete Flächen
Ausgebaut wurde ebenso ein landesweites System von Waldbrandwundstreifen. Das sind künstlich angelegte Flächen im Wald, auf denen durch Beräumung, Astung und Bodenverwundung das brennbare Material auf ein Minimum reduziert wird und die im Ernstfall die Ausbreitung von Feuern bremsen. In den Jahren 2020 bis 2022 wurden jährlich im Schnitt 470 km solcher Streifen angelegt. 2018 waren es noch rund 300 km.
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Das Hauptproblem seien aber nach wie vor die munitionsbelasteten Flächen, mahnt der Minister. In MV seien 57.400 ha Wald mit Kampfmitteln belastet. „Ich bin froh, dass das Land und auch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben auf mein Drängen unseren Munitionsbergungsdienst gestärkt haben.“ Insgesamt stünden 190 Millionen Euro zur Munitionsräumung auf Bundesflächen und 18 zusätzliche Stellen für den Munitionsbergungsdienst bereit.
PM