Landkreis Rostock meldet bundesweit höchste Inzidenz

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Erst am Dienstag hatte der Landkreis Rostock die zweithöchste Inzidenz in ganz Deutschland gemeldet. Innerhalb eines Tages stieg der Kreis zum Spitzenreiter auf. Aber welche Aussagekraft haben extrem hohe Inzidenzen?

Landkreis Rostock. Am Mittwoch stellte der Landkreis Rostock den Negativ-Rekord ein und meldete bundesweit die höchste Sieben-Tages-Inzidenz mit einem Wert von 3.462 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Erst danach folgten der thüringische Landkreis Nordhausen (3.407) und der Landkreis Haßberge (3.393) in Bayern. Grund für die derzeit hohen Inzidenzen in MV sei die Verbreitung der neuen Omikron-Subvariante BA.2 – diese ist laut dem Rostocker Infektiologen Emil Reisinger deutlich ansteckender als bisherige Omikron-Varianten, aber auch milder im Verlauf als die Delta-Variante.

Aussagekraft der Sieben-Tages-Inzidenz umstritten

Über die Aussagekraft von Inzidenzen streiten sich Ärzte und Wissenschaftler: Denn trotz Rekordzahlen ist die Intensivbetten-Auslastung nicht sprunghaft gestiegen, die Zahl der Todesfälle im Jahresvergleich sogar gesunken.

In den letzten Tagen bis zum 22. März stieg zwar die Hospitalisierungsrate im Landkreis Rostock auf 11,5; die Intensivbetten-Auslastung sank dagegen mit 9,8 Prozent auf den niedrigsten Wert innerhalb einer Woche. Die Zahl der Corona-Todesfälle in Mecklenburg-Vorpommern fiel laut Robert-Koch-Institut im Vergleich zum Vorjahr in den ersten sieben Kalenderwochen trotz enorm gestiegener Inzidenzen von 541 auf 249 Verstorbene – das entspricht einem Minus von 46 Prozent.

Kritik an den Inzidenzen ist nicht neu: Gérard Krause, Leiter der Abteilung Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, nannte den Inzidenz-Wert bereits im April 2021 „richtiggehend untauglich“. Schon bei der Delta-Variante habe sich die Sieben-Tage-Inzidenz „immer mehr von der eigentlichen gesundheitlichen Lage entkoppelt“, so der Mediziner gegenüber der Tagesschau.

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