Wird das Trinkwasser im Landkreis Rostock knapp?

Die Trinkwasserversorgung könnte künftig ein Problem werden. Foto: ZS
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Bad Doberan. Der Klimawandel könnte sich künftig auch auf die Wasserversorgung im Landkreis Rostock auswirken, denn das Trinkwasser wird dem Grundwasser entnommen. Das Problem seien die niederschlagsarmen Winter, sagte Frank Lehmann, Geschäftsführer des Zweckverbandes Kühlung, während des 10. Schülerumwelttages, der auf dem Gelände der Kläranlage in Bad Doberan stattfand.

Niederschlagsmengen im Winter nehmen ab

Der letzte Winter habe zwar normale Niederschlagsmengen gebracht, doch in den zwei bis drei Wintern zuvor sei nur wenig Niederschlag gefallen, der im Boden versickern konnte, um den Grundwasserspiegel wieder aufzufüllen.

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Laut Landrat Sebastian Constien (SPD) sei die Trinkwasserversorgung im Landkreis Rostock derzeit gesichert. ZVK-Geschäftsführer Lehmann präzisiert, „für die nächsten drei bis fünf Jahre“. Das jüngste Grundwasser, das Wasserzweckverbände wie der ZVK entnehmen, sei 23 Jahre alt, so Lehmann. Wenn die nächsten ein bis zwei Winter normale Niederschlagsmengen fallen, könne sich das Problem bereits wieder erledigen. Der ZVK und der Landkreis würden die Situation sehr genau beobachten. Der ZVK denke aktuell aber auch darüber nach, das Grundwasser künstlich aufzufüllen.

Landrat Sebastian Constien (li.) und ZVK-Geschäftsführer Frank Lehmann im Gespräch. Foto: ZS

Meerwasserentsalzungsanlage für Landkreis im Gespräch

Umso wichtiger sei es, bereits die Kinder wie beim 10. Schülerumwelttag mit zahlreichen Stationen spielerisch für die Ressource Wasser zu sensibilisieren, sagte Landrat Constien. Rund 320 angemeldete Schüler der 2. bis 4. Klassen aus der Region waren am Mittwoch in der Kläranlage Bad Doberan, um sich mit allen Sinnen über das Wasser zu informieren. 60 Schüler kamen überraschend aus Rethwisch angewandert, um ebenfalls teilzunehmen. Diese habe man aber nicht weggeschickt, so ZVK-Geschäftsführer Lehmann.

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Der Landkreis Rostock denke aktuell laut Landrat Constien auch über eine Meerwasserentsalzungsanlage nach, um Brackwasser für die Wasserversorgung von Gewerbe und Industrie zu gewinnen. Die Entscheidung über eine mögliche Planung solle innerhalb der nächsten zwei Wochen fallen, so Constien. Dabei gehe es um eine gewaltige Investitionssumme im dreistelligen Millionenbereich, möglicherweise sogar um eine Milliarde Euro. Diese Aufgabe könne der ZVK allerdings nicht übernehmen, es müsste ein externes Unternehmen beauftragt werden.

Schüler lernen spielerisch etwas über Fische am Stand des Naturparks Sternberger Seenlandschaft. Foto: ZS

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