Neubukow. Eine große Mehrheit der Neubukower hat für die Aufnahme einer Ortsumgehungsstraße auf der B105 in den nächsten Bundesverkehrswegeplan gestimmt. 76 Prozent der Neubukower sprachen sich dafür aus, so eine Auszählung. 2150 Bürger nahmen an der Befragung im November teil.
Lesen Sie auch: Fernwärmepreis in Neubukow steigt doch nicht
Die Umgehungsstraße ist seit Jahrzehnten umstritten. Die Stadtvertretung in Neubukow hatte sich bereits 1993 für den Bau der Straße ausgesprochen. Eine Bürgerinitiative hatte seit dem Jahr 2007 gegen die Ortsumgehung gekämpft. Es wurde befürchtet, dass weniger Gäste die Innenstadt besuchen. Das sei nachteilig für Gewerbetreibende, die mit großen Umsatzeinbußen rechneten. Es handle sich zudem um Steuergeldverschwendung, so die Kritik. Im Jahr 2014 wurde eine Petition an den Deutschen Bundestag initiiert. Letztlich wurde die Ortsumgehung aus dem Bundesverkehrswegeplan 2030 gestrichen, die Politik folgte der Argumentation der Bürgerinitiative.
Ortsumgehung als Entlastung der Innenstadt
Befürworter der Umgehungsstraße auf der B105 argumentieren dagegen, dass die meisten Autos zum Durchgangsverkehr gehören und nicht in Neubukow halten, um einzukaufen. Die Ortsumgehung diene der Entlastung der Innenstadt, der Schwerlastverkehr sei eine besondere Belastung. Vor allem der Marktbereich solle entwickelt und aufgewertet werden, sagte Bürgermeister Dethloff bereits im Jahr 2014 im Rahmen der Planerwerkstatt Neubukow.
Das Land MV muss nun prüfen, ob die Umgehungsstraße nötig ist. Bei einem positiven Ergebnis entscheide der Bund, ob diese in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werde. Ein Antrag könne laut Ostsee-Zeitung ab 2028 gestellt werden.