
Kühlungsborn. Die Alten Herren des FSV Kühlungsborn sind mit deutlichem Abstand Staffelsieger in der Ü35 Warnow Staffel IV geworden. Am Ende standen 46 Punkte aus 16 Spielen und 76 Tore bei nur 6 Gegentoren zu Buche. Damit hatten sich die Kühlungsborner einen deutlichen Vorsprung vor dem Zweitplatzierten, den SV Grün-Weiß Jürgenshagen (25 Punkte, Torverhältnis 30:24) und dem SV Steilküste Rerik (24 Punkte, Torverhältnis 30:20) erspielt. Doch was war das Erfolgsgeheimnis? Das verrät Trainer Daniel Schramke im MORGENBLICK-Interview.
Herr Schramke, die Alten Herren des FSV haben die Staffel dominiert. Was war das Erfolgsgeheimnis?
Wir haben eine spielstarke Truppe und alles gestandene Männer bei uns – drei Viertel der Mannschaft hat schon hochklassig gespielt, also ab Landesliga aufwärts. Dazu kommt, es sind auch Spieler dabei, die selber Trainer sind, etwa der Co-Trainer und der ehemalige Cheftrainer der Ersten Mannschaft, die aktuell in der Verbandsliga spielt, und ein Trainer, der die A-Jugend trainiert. Alle Spieler sind top ausgebildet.
Wir haben ehrgeizige Spieler. Zwar geht es bei den Alten Herren um die Ehre, also die „Goldene Ananas“, weil sie weder auf- noch absteigen können, aber der Ehrgeiz ist doch vorhanden. Dazu kommt der Zusammenhalt und der Gemeinschaftssinn, nicht nur auf dem Platz, sondern auch neben dem Platz, also nach dem Training und dem Spiel. Wir haben immer den Grill an bei gutem Wetter. Bei schlechtem Wetter werden Würste im Topf warm gemacht. Und natürlich gibt es diverse Kaltgetränke zur Erfrischung. Das ist sehr wichtig.
Wir können zudem auf einen Pool von Spielern der Ersten und der Zweiten Mannschaft zurückgreifen, die über 35 Jahre alt sind und damit das geforderte Alter haben, falls Not am Mann ist oder sie Zeit und Lust haben. Dann werden sie von ihrem Trainer freigestellt. Das ist ein ganz großes Plus und ein großer Vorteil, denn die Spieler sind fit und im Training. Wir haben eine sehr gute Kommunikation zwischen den Trainern und Verantwortlichen. Die Leute spielen gerne bei uns, weil es Spaß macht.
Wie kommt es, dass so viele Tore gefallen sind?
Das kommt durch die vielen guten Einzelspieler. Viele Spieler haben Tore geschossen. Da sind auch welche aus der Ersten Mannschaft dabei. Unsere Abwehr war auch sehr stark, was man an den 6 Gegentoren sieht. Das liegt teils an den Gegnern, aber auch an den guten Leuten, die auf dem Platz stehen. Von unserem Torwart bis vorne zum Stürmer, das sind alles erfahrene, klasse Leute. Mit unseren Stürmern Christoph Kröger (15 Tore) und René Schulz (11 Tore) haben wir zudem zwei Torjäger, die immer schon viele Tore geschossen haben.
Im vergangenen Jahr war der FSV nur Zweitplatzierter in der Staffel. Was hat sich verändert?
Im letzten Jahr war es für uns noch etwas anstrengender. Wir hatten spielstarke Mannschaften in der Staffel wie Sievershagen, Doberan und Elmenhorst und haben uns da trotzdem durchgesetzt. Die Staffeln wurden zu dieser Saison neu aufgeteilt und gemischt, die genannten Mannschaften sind jetzt raus aus der Staffel.
Was habt ihr euch noch vorgenommen für den Rest der Saison?
Jetzt kommen die schweren, interessanten Spiele für uns. Am Freitag steht das Halbfinale gegen Sievershagen an. Sollten wir gewinnen, stehen wir im Finale im Kreisverband Warnow. Wenn wir da siegreich sind, nehmen wir wieder an der MV-Meisterschaft teil. Aber wir werden erstmal den Freitag abwarten. Es ist doch eine Umstellung und mental schwierig, wenn du das ganze Jahr gegen schwächere Teams spielst und dann auf einen starken Gegner triffst. Da musst du mit 100 Prozent angreifen – wenn du nur mit 98 Prozent angreifst, wird es schwierig.
Das ist auch tagesformabhängig. In Sievershagen spielen viele ehemalige, hochklassige Spieler, auch Ex-Hansaspieler wie Martin Pohl und der Torwarttrainer von Hansa, Dirk Orlishausen. Das wird ein hartes Brett. Aber wir rechnen uns natürlich eine Chance aus. Wir haben sie im letzten Jahr im Finale vom Kreisverband 1:0 geschlagen, also auch das ist machbar.
