Kinder in MV essen am häufigsten Fleisch – DGE empfiehlt nur 10 Gramm

Foto: Mirko Fabian / Unsplash
Weiterempfehlen:

Schwerin. Fleisch gehört bei den meisten Familien in Mecklenburg-Vorpommern auf den Teller. Kinder aus MV ernähren sich im bundesweiten Vergleich am seltensten flexitarisch und vegetarisch. Das geht aus der repräsentativen AOK-Familienstudie hervor.

Demnach essen 21 Prozent der Kinder in MV nach Angaben der Eltern selten oder gar kein Fleisch. Im bundesweiten Durchschnitt ernähren sich 33 Prozent der Kinder fleischreduziert. Eine flexitarische Ernährung, bei der selten und wenig Fleisch auf den Tisch kommt, gehört bei 13 Prozent der Familien in MV zum Alltag. Bundesweit ernähren 23 Prozent der Familien ihre Kinder fleischreduziert.

Lesen Sie auch: Was ist eine gesunde Ernährung? Der Lebensmittel-Check

Nur sechs Prozent der Eltern in MV gaben an, sie würden ihr Kind vegetarisch ernähren. Bundesweit liegt der Schnitt bei zehn Prozent, in Berlin sind es sogar 18 Prozent. Vegane Ernährung ist bei den Eltern in MV etwas weiterverbreitet als im bundesweiten Durchschnitt: Zwei Prozent der Kinder in MV werden von ihren Eltern vegan ernährt, deutschlandweit sind es ein Prozent der Kinder.

Weniger Fleisch am häufigsten in Metropolen

Bundesweit ist eine fleischreduzierte Ernährung laut der AOK-Familienstudie besonders in den Stadtstaaten Berlin (47 Prozent aller Kinder), Bremen (41 %) und Hamburg (39 %) sowie in Baden-Württemberg (42 %) angesagt. In den ost-deutschen Bundesländern hingegen ist der Trend zur fleischarmen Ernährung deutlich schwächer ausgeprägt. Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern, wo nur 21 Prozent der Kinder fleischreduziert oder vegetarisch ernährt werden.

Für die Studie hat das IGES-Institut im Auftrag der AOK bundesweit 8.500 repräsentativ ausgewählte Eltern von 4- bis 14-jährigen Kindern befragt.

DGE will Empfehlungen für Fleischkonsum drastisch senken

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) will ihre Empfehlungen für den Fleischkonsum drastisch auf 10 Gramm pro Tag senken, wie ein BILD-Bericht zeigt, der sich auf interne Dokumente bezieht. Die Empfehlung würde etwa drei Currywursten im Monat entsprechen.

Bisher lag die Empfehlung der DGE bei 300 Gramm Fleisch pro Woche für Erwachsene mit niedrigem Kalorienbedarf und höchstens 600 Gramm für Erwachsene mit hohem Kalorienbedarf. Zur Einordnung: Eine Portion Fleisch kann 100 bis 150 g wiegen. Eine Scheibe Wurstaufschnitt, Schinken oder Aspikaufschnitt kann zwischen 15 und 25 g wiegen.

„Niemand möchte den Menschen ihre gelegentliche Currywurst verbieten. Aber der Fleischkonsum in der Bevölkerung ist aus gesundheitlichen und nachhaltigen Gründen insgesamt zu hoch, das ist wissenschaftlicher Fakt“, sagte die DGE der BILD.

Kritik aus Mecklenburg-Vorpommern

Die neuen Empfehlungen stoßen auf Kritik bei der CDU-Landtagsfraktion in MV. „Bei den Vorschlägen aus dem Bundesministerium und der DGE geht es dabei vorwiegend nicht um die Gesundheit der Menschen, sondern um angebliche Beiträge zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz. Offensichtlich haben sich die Grünen ein neues Feindbild im Bereich der Landwirtschaft auserkoren, möglicherweise um in urbanen Milieus zu punkten“, sagte Thomas Diener, der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion. „Seit Jahrtausenden gehört Fleisch zur menschlichen Ernährung und hat die Entwicklung des Menschen erst ermöglicht. Jeder soll essen dürfen, was er mag. Ernährung muss Privatsache bleiben!“, so Diener.

Lesen Sie auch:

Kriminalitätsstatistik: Ausländeranteil bei Tatverdächtigen in MV auf 24 Prozent gestiegen

Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger in MV ist 2023 enorm gestiegen. Besonders in einer Stadt in MV fällt der sprunghafte Anstieg auf.

Analyse: AfD mit Rekordwerten in Umfragen

Die AfD erlebt trotz BSW und WerteUnion einen Höhenflug in den Umfragen. Der eigentliche Grund für den Aufstieg der AfD ist offensichtlich.

Jeder sechste Asylbewerber in Deutschland ist Afrikaner

Immer mehr Asylbewerber in Deutschland kommen aus Afrika. Die meisten Asylbewerber stammen jedoch von einem anderen Kontinent.